Projizierte Sehnsucht und schöpferische Begegnung
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Die Arbeit behandelt ein aufschlußreiches Kapitel deutsch-russischer Kulturgeschichte. Rainer Maria Rilke und Marina Cvetaeva sind herausragende und höchst verschiedene Vertreter der Lyrik des 20. Jahrhunderts. Die Parallele in ihrem Leben und Werk ist die schon früh verklärende Liebe zum jeweils anderen Land. Der erste Teil der Untersuchung behandelt biographische und literarische Aspekte der Russo- bzw. Germanophilie und zeigt die Projektionen auf, die das jeweilige Bild des Landes überlagern. Der zweite Teil befaßt sich mit dem Briefwechsel der beiden Dichter kurz vor Rilkes Tod. In ihm wird vor allem die Gemeinsamkeit des Lebenskonzeptes deutlich: die Selbststilisierung «absoluten» Dichtertums. Dies wird in seinen psychologischen und literarischen Aspekten untersucht.