Transformation und Autonomie im Leben tunesischer Bäuerinnen
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Beratung in der Entwicklungszusammenarbeit steht vor der Aufgabe, Innovationsprozesse zu unterstützen und zu begleiten. In der Arbeit mit einzelnen und Gruppen heißt das oft, bei der schwierigen Integration fremdbestimmter und modern-rationaler Elemente in eine traditionelle Lebenswelt zu helfen, und das geht nicht ohne die Kenntnis und das Verständnis der sich wandelnden Deutungs- und Handlungsmuster. Am Beispiel eines Beratungsprojekts der GTZ in einem neugeschaffenen Bewässerungsgebiet in Nordtunesien wird der schwierige Weg von Bäuerinnen in die Moderne nachgezeichnet. Ihre Entscheidungsmuster und Handlungsorientierungen werden nach der Methode der strukturalen Hermeneutik fallrekonstruktiv analysiert. Dabei kann sowohl gezeigt werden, wie, mit welchen Grundhaltungen und in welcher kulturellen Eigenart, betroffene Frauen ihre durch die Modernisierung ausgelösten Pro-bleme bewältigen als auch wie Beratung dabei helfen kann. Daraus wird ein Beratungsmodell entwickelt, das die Unterstützung sozialpsychologischer und sozialstrukturaler Veränderungsprozesse, im Sinne der Organisationsentwicklung, in den Vordergrund stellt.