System- und objektorientierte Simulation betriebswirtschaftlicher Entscheidungen
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Entscheidungen fällen zu müssen ist ein uraltes menschliches Problem. Auch die Betriebswirtschaftslehre hat den Bedarf der Unternehmenspraxis an Entscheidungsberatung erkannt und unter anderem hierfür entscheidungslogische Optimierungsmodelle entwickelt. Diese geraten jedoch bei der Anwendung auf komplexe Probleme schnell an ihre Grenzen: Sie erfordern zweifelhafte Vereinfachungen und Verkürzungen, um die Lösbarkeit der Modelle sicherzustellen und Ergebnisse liefern zu können. In der vorliegenden Abhandlung präsentiert der Autor eine Entscheidungsunterstützungsmethodik, die auf die prinzipiell begrenzte Rationalität menschlichen Entscheidens Rücksicht nimmt, indem sie ein modell- und simulationsbasiertes, kritisch-rationales Vorgehen propagiert. Formale, objektorientiert spezifizierte Modelle spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind in besonderem Maße geeignet, alle Arten und Ebenen betriebswirtschaftlicher Entscheidungsprobleme abzubilden und der simulationsbasierten Konsequenzenanalyse zugänglich zu machen. An Beispielen aus dem Bereich der Diffusionsforschung wird das Potenzial objektorientierten Modellierens und Simulierens aufgezeigt. Nicht eine mathematische Funktion, sondern die Interaktion vieler einzelner Individuen erzeugt die zeitliche wie räumliche Verbreitung von Informationen oder Gütern. Der objektorientierte Ansatz erweist sich damit als maßgeschneiderte Methode für die Disaggregation von Diffusionsmodellen und die Modellierung von Gesellschaften intelligenter Agenten.