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Diese Studie untersucht anhand ausgewählter Stücke israelischer Autoren, wie sich eine Dramatik des „israelischen Realismus“ entwickelt hat. Diese Dramatik ist geprägt von der Auseinandersetzung mit den kunstkritischen Traditionen des Judentums und der Thematisierung der Geschichte. Sie bewahrt Spuren des Konflikts mit einer hemmenden religiösen Tradition und zeigt das israelische Theater als „verspätetes Theater“. In einem Umfeld, in dem eine „dramatische“ Wahrnehmung der Wirklichkeit dominiert, wird die Geschichte als fördernder Impuls sichtbar, insbesondere durch die häufige Selbstthematisierung des Theaters. Über das traditionelle „Theater-im-Theater“-Motiv hinaus wird der Mythos des Dramas kritisch auf den äußeren „Mythos“ bezogen, der den zionistisch bestimmten Diskurs über die jüdische Geschichte umfasst – von der Leidensgeschichte der Diaspora bis zur Gründung des Staates Israel und dem Triumph der zionistischen Bewegung. Dies lässt sich als säkularisierte Fortschreibung des traditionellen Mythos von „Exil und Erlösung“ verstehen. Anhand dreier Themen unterschiedlicher Autoren – dem israelischen Unabhängigkeitskrieg, der Rolle der Frau im Zionismus und dem Holocaust – sowie im Werk von Joshua Sobols wird gezeigt, wie geschichtliche Erfahrungen auf der Bühne sichtbar werden, die die Eindimensionalität des zionistischen Mythos sprengen und zur „Dekonstruktion“ beitragen.
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Theater und zionistischer Mythos, Matthias Morgenstern
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- Erscheinungsdatum
- 2002
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