Ideologie und militärisches Kalkül
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Die vorliegende Arbeit untersucht das Verhalten der deutschen Wehrmacht gegenüber der sowjetischen Zivilbevölkerung für das Jahr 1942. Zu Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion, als die Wehrmacht von Sieg zu Sieg eilte, mussten die Armeen noch keine Rücksicht auf die Zivilisten nehmen, da der militärische Erfolg durch die von Hitler gewollte und vom Heer unterstützte Ausbeutungs-, Terror- und Vernichtungspolitik nicht bedroht schien. Mit dem Scheitern des Blitzkriegskonzeptes im Dezember 1941 entwickelte sich jedoch die Militärverwaltung notgedrungen von einem Provisorium zu einer ständigen Einrichtung mit beträchtlichem Einzugsgebiet. Die veränderte Kriegslage brachte Millionen Zivilisten unter die langfristige Verfügungsgewalt der Armeen und die Oberbefehlshaber mussten sich Gedanken machen, wie mit der Bevölkerung zu verfahren sei. Erstmals wird mit dieser Studie die Besatzungspolitik der Wehrmacht für das Jahr 1942 ausführlich betrachtet und herausgearbeitet, welche Veränderungen und Kontinuitäten es im Umgang mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen gab. Damit wird eine wichtige Forschungslücke um die Rolle der Wehrmacht im Vernichtungskrieg geschlossen.