Analyse des Risikopotenzials chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft
Autoren
Mehr zum Buch
Ein viel diskutiertes und noch immer aktuelles Umweltproblem stellen die negativen Auswirkungen des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Landwirtschaft dar, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der komplexen Wirkungszusammenhänge im Gewässerökosystem führen. Deshalb werden im europäischen Agrar-Reformprozess im Kontext der 'flankierenden Maßnahmen' EG 1257/99 Politikinstrumente (Agrarumweltprogramme) diskutiert, die hinsichtlich der Erfüllung von Umweltschutzzielen eine hohe Wirksamkeit besitzen und zudem in europäischen Budgetplanung des Agrarhaushalts als finanzierbar gelten sollen. In diesem Kontext sind Umweltindikatoren gefragt, welche die spezifische Umweltwirkung konsistent abbilden und den Erfüllungsgrad umweltökonomischer Bewertungskriterien für Politikinstrumente exakt abschätzen. Hierfür konnte in dieser Arbeit erstmalig ein ökotoxikologisch fundierter Risikoindikator in einem Agrarsektormodell entwickelt werden, der die effiziente Ausgestaltung eines von Seiten der Fachwelt viel geforderten 'Uferrandstreifenprogramms' zur Reduzierung der Pflanzenschutzmitteleinträge in einer Kosten-Wirksamkeitsanalyse abgeschätzt. Der Methodikansatz in dieser Arbeit zeichnet sich durch eine hohe Anwendungseignung in der agrar-umweltökonomischen Politikberatung aus und vereint derzeit innovative Forschungsansätze unter Anwendung von Geo-Informationssystemen, einem ökotoxikologischen Risikomodell und eine bundesweite Erhebung über den tatsächlichen Pflanzenschutzmitteleinsatz in der BRD zu einem neuen Bewertungsansatz im ökonomischen Modell RAUMIS.