Hardcore-Punk und die Chancen der Gegenkultur
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Wozu Gegenkultur? Der Mainstream geht um. In der Diskussion um die neue Beliebigkeit tauchen alte Fragen wieder auf, wenn in der Debatte um Moderne und Postmoderne ein Patchwork aus vielen kleinen Erzählungen zur neuen Kultur erklärt wird - Was ist Herrschaft? Was ist Rebellion? Was ist Avantgarde? Was ist Kultur? Über zwanzig Jahre, nachdem Punk passiert war, präsentierte sich die Explosion vom Ende der siebziger Jahre als Bruch in einer breiten kulturellen Formation namens Rock n Roll. Doch war Punk damit auch eine Erschütterung nicht nur eines Musikstils, sondern des gesamten sozialen Gefüges? Ausgehend von der Vorstellung der Modernen Cultural Studies - von Kultur als einem organischen Ganzen, an dem die Kunst genauso beteiligt war, wie die Ökonomie und die Politik, verfolgt der Text die Frage, was die Erschütterung der Kultur bedeutete und was nach der totalen Infragestellung kommen konnte. Auf dieser Basis wird die Geschichte der Negation im 20. Jahrhundert durchleuchtet anhand von Anarchismus, Dadaismus, Situationismus und eben - Punk. Doch bleibt es nicht bei einer bloßen Beschreibung gegenkultureller Phänomene. Vielmehr wird untersucht, ob und wie der Moment der Negation überwunden werden konnte. Hardcore Punk als der Versuch weißer amerikanischer Vorstadtjugendlicher, sich Punk anzueignen und daraus etwas Neues zu machen stellt damit den eigentlichen Focus der Arbeit dar und führt zur abschließenden Frage, wozu Avantgarde letztlich imstande war.