Mao ... Mondfest ... Mandarin
Autoren
Mehr zum Buch
„Albrecht von Hessberg, Jahrgang 1941, dessen Interesse für China schon in der Kindheit durch die exotischen Schriftzeichen und das Kaisertum geweckt wurde, beschäftigte sich in den 80er-Jahren mit der Schrift und Sprache dieses Riesenreiches.2003 - 2004 ergab sich die Möglichkeit, durch eine Reise zu Freunden im fernen China, eine fremde und für uns so merkwürdige Welt mit eigenen Augen zu erleben. Er lebte die längste Zeit im südchinesischen Beihai und machte mehrere Reisen nach Beijing, Nanning, Guilin, Haikou und Sanya auf der Insel Hainan. Er kam nicht als Gruppen -Tourist, sondern reiste für sich und wohnte bei den Einheimischen. Seine Freunde in Europa baten ihm um Erlebnisberichte via E-Mail. In seinen Briefen gibt er den Lesern Einblicke in die Wohn- und Lebensverhältnisse seiner Gastgeber, wie er sie hautnah miterlebte: das große, aber einseitige TV-Angebot, die wenigen Bücher, die langen Arbeitstage ohne freie Wochenenden, die asiatische Küche ohne Milch, Brot, Butter, Käse. Er erzählt von der hohen Arbeitslosigkeit, fehlender Sozialpolitik, von Schulen mit riesengroßen Klassen, von den wenigen Superreichen und den vielen Armen. Themen wie das gehätschelte Militär, die allmächtige Partei, das Trauma der Kulturrevolution, die verlorene Geschichte, die jetzt wieder ausgegraben wird, der unglaubliche wirtschaftliche Aufschwung und die Öffnung zur übrigen Welt werden aus der unmittelbaren Anschauung eines europäischen Besuchers …und in der Direktheit heutiger Nachrichtenübermittlung lebendig geschildert. Mit Staunen verfolgen wir den kometenhaften Aufstieg einer neuen Weltmacht und sehen, wie sie unaufhaltsam auf uns zukommt und demnächst an uns vorbeizieht. Die rege Mitteilsamkeit des ausländischen Besuchers per Internet und dessen individuelle Form des Reisens ist dem Misstrauen einer allgegenwärtigen Überwachung nicht verborgen geblieben: Eines Tages droht das abrupte Ende der weiten Reise. Einen authentischen und sehr persönlichen Einblick bieten Albrecht von Hessbergs Briefe, die nun in Buchform vorliegen.“Christoph Wiegand