Von der Provokation zur "Propaganda der Tat"
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Die Rote Armee Fraktion wird gemeinhin als Irrläufer der gescheiterten Studentenrevolte, ja als wildester Ausläufer der ohnehin schon „wilden Siebziger“ betrachtet. Doch die Idee einer „Stadtguerilla“, die die RAF blutig in die Tat umsetzte, war eben doch kein Neukonstrukt von „Baader-Meinhof“. Im Gegenteil: Sie wurde von der „Protestelite“ bereits im Vorfeld der Revolte diskutiert – und das maßgeblich auch von Rudi Dutschke. Jan Bulig legt die Zusammenhänge zwischen „Antiautoritärer Bewegung“ und RAF überzeugend dar. Ideologische, biografische und auch systematische Überschneidungen zwischen Protest, Provokation und „Propaganda der Tat“ werden umfassend analysiert. Dem Autor gelingt es, die Entwicklung der Roten Armee Fraktion aus der Studentenrevolte als dynamischen Prozess darzustellen. Als einen Prozess, der in den gesellschaftlichen Bedingungen der jungen Bundesrepublik verwurzelt ist, gleichzeitig jedoch gezielt in Bewegung gehalten wurde.