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Bewegung, Spiel und Sport mit herzkranken Kindern

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Fehlbildungen des Herzens und/oder der angrenzenden Gefäße stellen die am häufigsten auftretenden angeborenen Fehlbildungen dar. Fortschritte in Diagnostik und Therapie angeborener Herzfehler haben die Prognose herzkranker Kinder in den letzten 2 Jahrzehnten deutlich verbessert. Immer mehr Kinder erreichen nach operativer Korrektur das Jugend- und Erwachsenenalter. Durch krankheitsbedingte (verminderte Belastbarkeit) und umweltbedingte Faktoren (Krankenhausaufenthalte, Überbehütung) entsteht jedoch häufig ein Bewegungsmangel, der zu vielfältigen Entwicklungsdefiziten der Kinder führen kann. Misserfolgserlebnisse bei 'Bewegung, Spiel und Sport' können die Motivation zu körperlicher Betätigung einschränken und damit im Sinne eines Circulus vitiosus zu einem erneuten Mangel an Bewegung führen. Die vorliegende Arbeit diente dazu, die kardiale Leistungsfähigkeit, den motorischen Entwicklungsstand und die psychosoziale Situation herzkranker Kinder und Jugendlicher zu erfassen sowie evtl. bestehende Zusammenhänge interdisziplinär zu betrachten. Ein ganzheitlich ausgerichtetes motorisches Förderprogramm wurde im Rahmen einer Kinderherzgruppe hinsichtlich der kardialen Belastung und seiner Wirksamkeit zur Reduktion vorhandener Defizite untersucht. Weiterhin sollte der Einfluss von Alter, Geschlecht, angeborenem Herzfehler und postoperativem Restbefund auf die Ausprägung der Defizite und den Erfolg der Fördermaßnahme untersucht werden. Empfehlungen für 'Bewegung, Spiel und Sport' galt es abzuleiten. An der vorliegenden Untersuchung nahmen 38 Kinder und Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern im Alter von 7 bis 14 Jahren teil. Im Rahmen des interdisziplinären Kölner Modellprojekts 'Sport mit herzkranken Kindern' wurde die physische und psychosoziale Situation der herzkranken Kinder jeweils zu Beginn und Ende einer 8-monatigen motorischen Förderung mittels kardiologischer, sportmotorischer und psychologischer Testverfahren überprüft. Die untersuchten Kinder und Jugendlichen wiesen ausgeprägte physische und eher in geringem Ausmaß psychosoziale Auffälligkeiten gegenüber gleichaltrigen Gesunden auf. Durch ein primär auf die Verbesserung der Koordination ausgerichtetes Förderprogramm gelang es in besonderem Maße die Defizite im motorischen Bereich auszugleichen bzw. positiv zu beeinflussen. Ein Einfluss des Schweregrades der Erkrankung zeigte sich auf die kardiale Leistungsfähigkeit und die Ausprägung der motorischen Leistung. Die kardiale Belastung während der Fördereinheiten variierte je nach Inhalten und stand in Zusammenhang mit dem Schweregrad der Erkrankung. Für diejenigen, die schwerer von der Erkrankung betroffen waren und damit über mangelnde kardiale Anpassungsmöglichkeiten verfügten, zeigten sich die Grenzen ihrer Belastbarkeit insbesondere bei laufintensiven Inhalten. Die Untersuchungsergebnisse zeigen die Notwendigkeit und die Möglichkeiten einer individuell gestalteten motorischen Förderung herzkranker Kinder und Jugendlicher und sollen dazu ermutigen, weitere Kinderherzgruppen als wichtiges Glied in der Rehabilitation herzkranker Kinder und Jugendlicher aufzubauen.

Parameter

ISBN
9783866241466

Kategorien

Buchvariante

2006

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