Zwischen Nützlichkeit und Nachahmung
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Christian Gottlieb Kratzenstein (1723-1795), ein zu seinen Lebzeiten bekannter Gelehrter, beschäftigte sich mit Physik, Instrumentenbau, Naturlehre und Chemie, war Mitglied verschiedener Akademien und unterhielt einen ausgedehnten Briefwechsel. Da Kratzenstein weder eine bahnbrechende Theorie aufstellte noch etwas «Neuartiges» erfand, ist er heute weitgehend unbekannt; er ist ein ganz gewöhnlicher Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts. In dieser Biografie wird gezeigt, wie ein solcher Wissenschaftler arbeitete, in welche Institutionen er eingebunden war und welche sozialen Mechanismen innerhalb der scientific community wirkten. An diesem Fallbeispiel wird deutlich, wie «alltägliche» Wissenschaft im Zeitalter der Aufklärung funktionierte. Dabei erhält man Einblicke in verschiedene wissenschaftliche Institutionen, zahlreiche Briefwechsel und aktuelle Forschungsdiskussionen.