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Experiment Kalltalgemeinschaft

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Im Frühjahr 1919 begab sich eine Gruppe junger Künstler aus Köln samt einem Kleinkind in die Eifel nach Simonskall. Die Gruppe entstand aus dem Freundeskreis um den Kölner Publizisten und Kunsthistoriker Carl Oskar Jatho. Am Zielort hatte sie das heutige Junkerhaus angemietet, um sich hier, fernab der Großstadt mit all ihrer Not und Ausweglosigkeit, in einer vermeintlich besseren Welt, den Traum vom einfachen und wahren Leben zu erfüllen und die Utopie „Von der Gesellschaft zur Gemeinschaft“ Wirklichkeit werden zu lassen. Die Gruppe, die sie nun bildeten, nannten sie nach der Umgebung des Ortes „Kalltalgemeinschaft“. Ziele dieses Gemeinschaftsexperiments waren nicht allein die kommunitäre Wohnerfahrung oder die Sicherung einer ausreichenden materiellen Lebensbasis. Ein wesentlicher Aspekt ihrer Großstadtflucht lag auf dem Gebiet der individuellen bzw. gemeinschaftlichen künstlerischen Produktion, wobei die Abgeschiedenheit des Ortes und die Einfachheit des Daseins als Katalysatoren für das eigene kreative Potenzial dienten. Neben der Fertigung zahlreicher Bidler, Holzschnitte und Skulpturen beschäftigte sich die Kalltalgemeinschaft während ihres Aufenthalts in der Eifel mit der Herstellung und Herausgabe von literarischen, teils graphisch illustrierten Texten, die unter dem Namen Kalltalpresse in die Literatur- und Kunstgeschichte der Moderne im Rheinland Eingang gefunden haben. Die Kalltalgemeinschaft bildeten: Käthe Jatho-Zimmermann (Schriftstellerin), Carl Oskar Jatho (Kunsthistoriker, Publizist), Franz Wilhelm Seiwert (Graphiker, Maler), Franz Nitsche (Bühnenbildner, Graphiker, Maler), Otto Freundlich (Maler, Bildhauer), Angelika Hoerle (Malerin), Heinrich Hoerle (Maler, Graphiker), Marta Hegemann (Malerin, Graphikerin), Anton Räderscheid (Maler), B. Traven (Schriftsteller).

Parameter

ISBN
9783935221979

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Buchvariante

2008, paperback

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