Diagnostik von Sprache und Intelligenz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
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Wie entwickelt sich die allgemeine Sprachkompetenz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Muttersprache? Wird sie mit zunehmendem Lebensalter immer höher, erreicht sie bei jungen Erwachsenen ein konstantes Niveau, oder nimmt sie später wieder ab? Diese Fragestellung ist bisher noch nicht ausreichend erforscht worden. Die vorliegende Studie versucht, Antworten zu finden. Untersucht wurde die Entwicklung der allgemeinen Sprachkompetenz bei deutschen Muttersprachlern zwischen 9 und 57 Jahren. Dabei wurde diese Fähigkeit durch einen C-Test gemessen. C-Tests sind neuartige schriftliche Sprachtests, die den allgemeinen Sprachstand in der Muttersprache oder in einer Fremdsprache erfassen und nach dem Lückenprinzip arbeiten. Es konnte gezeigt werden, dass sich die allgemeine Sprachkompetenz bis ins junge Erwachsenenalter allmählich aufbaut und dann von einem gewissen Lebensalter an wieder abnimmt. Für diesen Entwicklungsverlauf wird ein einfaches und plausibles mathematisches Modell vorgeschlagen, das möglicherweise auf andere Fähigkeiten übertragen werden kann. Weiterhin wurden auch die Zusammenhänge zwischen der allgemeinen Sprachfähigkeit, der verbalen Intelligenz, der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und der Schulnote im Fach Deutsch in den verschiedenen Altersstufen untersucht. Es ergaben sich enge Zusammenhänge zwischen den Leistungen im C-Test und Leistungen in sprachlichen Intelligenztests in allen Altersstufen sowie zwischen den C-Testleistungen und Deutschnoten an wichtigen Entscheidungspunkten der Schullaufbahn. Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Art und Weise, wie sich die muttersprachliche Kompetenz aufbaut und wie sie wieder verfällt. Außerdem wird das Verständnis der Validität von C-Tests vertieft.