Gewerkschaftliche Identität in der Krise
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Unter Zugrundelegung identitätspsychologischen Überlegungen von Erikson, Marcia und Haußer wird in diesem Buch das Thema „Gewerkschaftliche Identität in der Krise“ bearbeitet. Innerhalb einer Studie werden dabei die Kernarbeitswerte (Arbeitsplatzsicherheit, Gehalt, Arbeitszeit, Urlaub, Weiterbildung, Tarifvertrag) gewerkschaftlichen Handelns hinsichtlich ihrer subjektiven Bedeutsamkeit untersucht. Die Hauptthesen dieser Studie sind: 1. Die Krise der Gewerkschaften ist eine Identitätskrise ihrer Mitglieder und der Organisation. 2. Ausgelöst wurde diese Krise durch den Umstand, dass die ehren- und hauptamtlichen Funktionäre eine andere subjektive Betroffenheit gegenüber den Kernarbeitswerten (Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitszeit, Weiterbildung, Gehalt, Tarifvertrag, Urlaub) aufweisen als die übrigen gewerkschaftlich bzw. nicht organisierten Kolleginnen und Kollegen. Es wird angenommen, dass sowohl Individuen als auch Organisationen über eine gewerkschaftliche Identität verfügen können. Das sich daraus ergebende Spannungsverhältnis wird unter Berücksichtigung der identitätstheoretischen Modelle betrachtet. Die Auswertung des Datenmaterials ergibt eine klare Bestätigung der untersuchten Hypothesen. Zusätzlich wird beschrieben, inwieweit die gewerkschaftlichen Funktionäre und die „einfachen“ Mitglieder eine voneinander abweichende gewerkschaftliche Identität aufweisen. Als Konsequenz wird ein Verfahren für die gewerkschaftliche Praxis entwickelt, welches im Rahmen von Haustarifverhandlungen insbesondere die identitätspsychologischen Ergebnisse dieser Studie berücksichtigt.