Auf der Straße leben
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„Auf der Straße leben“ heißt, in einer existentiellen Notlage zu sein. Alltägliche Dinge wie Essen, Schlafen oder Duschen fehlen und müssen mühsam organisiert werden, oft durch illegale Praktiken. Für Mädchen und junge Frauen bedeutet dies gleichzeitig, der Stigmatisierung und Diskriminierung als „Straßenmädchen“ ausgesetzt zu sein - von seiten der Szene, durch Passanten, aber auch durch die Jugendhilfe. Dennoch scheint das Straßenleben immer noch erträglicher zu sein als das, was die Mädchen und jungen Frauen in ihren Familien oder Heimen vorher erlebt haben. Und auch die Angebote der Jugend- und Wohnungslosenhilfe bieten anscheinend oft nicht das „Zuhause“, was die Mädchen und Frauen suchen - warum sonst ziehen sie die Schlafplätze bei Bekannten oder in Parks immer wieder den betreuten Angeboten vor? Martina Bodenmüller hat Mädchen und junge Frauen befragt, die auf der Straße leben. In lebensgeschichtlichen Interviews erzählen die Betroffenen von ihrem Alltag, ihrem Leben, ihren Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen. Aus der Auswertung ergeben sich Ansätze für pädagogisches Handeln, das an den Bedürfnissen der Mädchen und jungen Frauen ansetzt und ihrer Lebenswelt gerecht wird.