Täuschung in Gottes Namen
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Diese literaturwissenschaftliche Arbeit zeichnet anhand mittelhochdeutscher Schlüsseltexte, die das Motiv des unterlaufenen Gottesurteils enthalten, eine besonders aufschlussreiche Spielart des Rechtsinstruments Gottesurteil nach. Eingebettet in kulturhistorische Überlegungen, werden die dichterischen Strategien zur poetischen Bewältigung der theologischen, juristischen und moralischen Probleme eines unterlaufenen Gottesurteils dargestellt und Fragen erörtert, welche sich schon die mittelalterlichen Autoren gestellt haben dürften: Wie kann ein Gottesurteil ein verlässliches Instrument zur Klärung von Rechtsstreitigkeiten sein? Kann Gott irren oder hinters Licht geführt werden? Und wenn doch offensichtlich ist, dass Gottesurteile mitunter falsche Ergebnisse liefern, sollte man dann nicht besser auf sie verzichten?