Physik im Alltäglichen entdecken lernen
Autoren
Mehr zum Buch
Das Fach Physik ist bei Schülern - und vor allem bei Schülerinnen - unbeliebt. Das zeigen empirische Erhebungen. Doch wie lässt sich das Interesse der Kinder und Jugendlichen wecken? In der Didaktik wird zu dieser Frage die Bedeutung außerschulischer Themen diskutiert: Physik bringt mehr Spaß, so die Annahme, wenn Schülerinnen und Schüler die Fachkenntnisse in Kontexten lernen, die im Alltag oder in der öffentlichen Diskussion erfahrbar sind. Das Werk knüpft an diesen Ansatz an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Phänomenen, die im Alltag beobachtet werden können, in der Regel aber nicht aus physikalischer Perspektive Beachtung finden. Beispiele hierfür sind Farben im Eis eines zugefrorenen Sees oder Farben im Spinnennetz, Abbildungen durch Gläser und Flaschen, die Verteilung des Schnees auf einem Gehweg oder die Schaukelbewegung auf einem Spielplatz. Auch viele Phänomene aus der Biologie gehören dazu, etwa der Körperbau von Tieren oder ihr Verhalten bei Kälte und Hitze. Erkenntnisse aus der Wahrnehmungspsychologie weisen nun darauf hin, dass zahlreiche Erscheinungen im Alltag unentdeckt bleiben. Phänomene, die physikalisch interessant sein können, werden demnach schlicht nicht bemerkt. Dies bestätigt unter anderem eine explorative Erhebung, die für die Studie durchgeführt wurde. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie es gelingen kann, Schülerinnen und Schüler für Alltagsphänomene an sich zu sensibilisieren? Weiter wird diskutiert, warum es überhaupt wichtig ist, Alltagsphänomene in den Physikunterricht zu integrieren. Wie lassen sie sich didaktisch einbringen und inwiefern kann physikalisches Schulwissen außerhalb des Unterrichts zur Anwendung kommen? Zur Unterstützung der Argumentation werden zahlreiche Beispiele für Alltagsphänomene gegeben und in erster Linie auf Fotografien präsentiert. Letzteres erfolgt vor dem Hintergrund, dass Bilder in der Physikdidaktik bisher nur randständig behandelt worden sind. Diese Lücke soll ein Stück weit geschlossen werden. Die angeführten Phänomene werden im Anhang qualitativ physikalisch beschrieben.