Tambourbad 1967, 1993, 2009, 2010
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Wiebke Grösch und Frank Metzger beweisen in ihrer langjährigen kreativen Arbeit immer wieder, wie eine diskursive künstlerische Auseinandersetzung mit urbanen Prozessen ein umfassendes Reflexionsfeld für die Beschäftigung mit dem sozialen Status quo eröffnen kann, ohne dabei explizit politisch zu agieren. Die 2009 entstandene dokumentarische Fotoserie, die das in den 1990er Jahren geschlossene und seitdem dem Verfall überantwortete Offenbacher Tambourbad kurz vor der Umgestaltung des Areals portraitiert, kann daher als kongeniale Weiterentwicklung früherer Arbeiten der KünstlerInnen angesehen werden. Fragen nach urbanen Verschiebungen und deren unmittelbare Auswirkungen auf den sozialen Raum durch projektierte Neustrukturierungen bildeten bereits in einer Reihe früherer Arbeiten von Grösch und Metzger konstituierende Momente ihres Schaffens. Utopistische Momente architektonischer Projekte werden hierbei oft in einer zeitlichen Schleife beschrieben, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der sozialen Auswirkungen dieser Vorhaben zusammenführen und zugleich eine kritische Befragung der gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Planungen aufnehmen.“ (Aus dem Text von Felix Ruhöfer)