Die deutsche Nationalfrage in der deutschen Literatur 1980 – 1995
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Die Teilung Deutschlands, welche mit der Errichtung der Berliner Mauer besiegelt wurde, geht mit der Vereinigung am 3. Oktober 1990 zu Ende. Die Annäherung sollte sich auf verschiedenen Ebenen, der politischen, wirtschaftlichen und - last but not least - sozialen, vollziehen. Der springende Punkt der Geschichte, auch noch zur Zeit der Teilung, war die Frage nach der Identität, nach der deutschen Nation, nach der Herausbildung deutscher Nationen. Davon ausgehend war es auch die Frage nach der Legitimität der Spaltung. Dieser Diskurs findet ebenso in der deutschen Literatur statt, auch wenn dieser nicht explizit gezeigt ist und nicht immer kontinuierlich vorkommt. Das Buch ist eben auf diese Probleme fokussiert. Die Zäsur bilden die Wende in der DDR und die darauf folgende Vereinigung. Der Zeitrahmen umfasst Veröffentlichungen ost- und westdeutscher Autoren von etwa 1980, als die anvisierte Debatte neue Impulse erfährt, bis 1995, als große „Wenderomane“ erscheinen. Der diachronische Aufbau der Schilderung hat zum Ziel, die Entwicklung der Problematik in Begleitung geschichtlicher Ereignisse zu zeigen, zumal diese oft auch einen relevanten und unentbehrlichen Referenzpunkt darstellen. Dieses wird mit der dreiteiligen Gliederung hervorgehoben. Die Ausführung gruppiert sich desgleichen um Schlüsselwörter, wie etwa STASI, Berliner Mauer, innerdeutsche Grenze, welche als Paradigmen vielschichtiger Teilung der Nation gelten. Die monographisch angelegte Untersuchung will ein allgemeines Bild der Existenz der deutschen Nationalfrage in der deutschen Literatur vermitteln, wobei einzelne Teile ebenfalls um eingehende Analysen exemplarischer literarischer Texte, hauptsächlich der Teilungs- und Wenderomane, nicht minder aber auch der Lyrik, ergänzt sind. Der Publizistik gebührt gleichermaßen entsprechende Achtung. Das Werk ist besonders empfehlenswert für alle, die Interesse an der jüngsten deutschen Geschichte und deren Abbild in der Literatur haben.