Ohne Moos nichts los – KMU-Finanzierungen unter den Bedingungen sich wandelnder Finanzmärkte
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Die internationalen Finanzmärkte befinden sich in einem tief greifenden Wandel, welcher einen Reorganisationsprozess des Bankensektors in Deutschland nach sich zieht. Dieser hat in den vergangenen Jahren sowohl in institutioneller Hinsicht durch zahlreiche Fusionen und Akquisitionen als auch in einer räumlichen Perspektive durch die ausgeprägte Konsolidierung der Filialnetze der einzelnen Kreditinstitute seine Spuren hinterlassen. Die Veränderungen beeinflussen die Finanzierungsmöglichkeiten von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), welche für die regionale Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen. Die Studie untersucht aus einer relationalen Perspektive, wie sich die Beziehungen zwischen KMU und ihren Banken in Deutschland gestalten. Hierzu werden die Auswirkungen unterschiedlicher Gestaltungsformen im Spannungsfeld zwischen Standardisierung und Individualisierung auf die KMU-Finanzierung analysiert. Dabei werden insbesondere die Aspekte 'räumliche Distanz' und 'Vertrauen' in den Fokus gerückt. Die Untersuchung zeigt, dass Vertrauen einen positiven Einfluss auf Bank-KMU-Beziehungen haben kann. Es wird deutlich, dass wirtschaftliches Handeln auf Grund der sozialen Einbettung der Akteure auch über längere Zeiträume ohne das Vorhandensein ständiger räumlicher Nähe zueinander möglich ist. Die Studie argumentiert daher, dass KMU im ländlichen Raum, wo tendenziell größere räumliche Distanzen zwischen den Akteuren vorliegen, hinsichtlich ihrer Unternehmensfinanzierung nicht benachteiligt sind.