Ethische Wirklichkeit
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Das Buch Ethische Wirklichkeit liefert eine Verteidigung von zwei Grundannahmen des ethischen Diskurses, die schon immer philosophischen Zweifeln ausgesetzt waren: erstens der Annahme der Wahrheitsfähigkeit ethischer Urteile, zweitens der Annahme der Vernünftigkeit der Befolgung angemessener ethischer Forderungen. Hauptbezugspunkte der Arbeit sind dabei Ludwig Wittgenstein und Robert Brandom. Mit ihnen wird gezeigt, dass die Bedeutung propositional gehaltvoller Ausdrücke auf der fundamentalen Ebene in ihren internen Beziehungen mit weiteren Ausdrücken sowie mit nichtsprachlichen Verrichtungen besteht. Mit dieser Idee wird nicht nur der ethische Kognitivismus als eine unproblematische Position ausgewiesen. Zusammen mit interpretationstheoretischen Standardargumenten Wittgensteins und Donald Davidsons unterstützt die Idee zudem einen ethischen Objektivismus. Die notwendige Vernünftigkeit ethischen Handelns wird mit der These verteidigt, dass ethische Sätze im Wesentlichen dem Explizitmachen von Aspekten des geteilten Sprachspiels dienen. Das Ignorieren eines angemessenen ethischen Urteils bzw. das Nichtbefolgen einer angemessenen ethischen Forderung erscheint damit als ein Schritt über die Grenze der Intelligibilität hinaus.