Glücklich standardisiert
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Zentrales Element der Schulreform in Österreich und Deutschland war in den Jahren nach 2000 die Implementierung von Bildungsstandards, auf die Schulen hinarbeiten sollen. Sie wurden unversehens zum Ausgangspunkt heftiger bildungspolitischer, aber auch wissenschaftlicher Debatten. BefürworterInnen der Reform sehen in der Standardisierung ein, wenn nicht das Werkzeug, Qualität in Form von Effizienz und Effektivität einzelner Schulen bis hin zu derjenigen ganzer Schulsysteme zu steigern. Gleichzeitig sollen auch die betroffenen Individuen mit den notwendigen Fähigkeiten für ein Leben in der Wissensgesellschaft ausgestattet werden. Der Weg zu einer besseren, gerechteren Schule, und in der Folge zu einer stabilen, glücklichen und prosperierenden Gesellschaft, führe über Outputsteuerung mittels Bildungsstandards und Kompetenzorientierung. KritikerInnen wiederum befürchten die Unterwerfung von Schule unter ein schonungsloses, ökonomistisches Regime, den endgültigen Siegeszug von Benchmarks, Rankings und Qualitätsmanagementsystemen. Als argumentatives Rüstzeug pro oder contra Standardisierung werden von beiden Seiten Bezüge zu Bildung hergestellt. Der Standardsdiskurs erweist sich so nicht bloß als Debatte über Zweck, Form und Inhalt der zur Frage stehenden Bildungsstandards, sondern auch als weiter reichende Auseinandersetzung über Grundlagen, Ziele, Funktionen und Bedeutung von Bildung selbst.