Methode zur Bewertung und Erhöhung der Energieeffizienz von Produktionsprozessen der Textilindustrie

Die Textilindustrie zählt zu den energieintensiven Branchen. Steigende Energiekosten in der Herstellung von Textilien stellen in der Folge für den Textilmaschinenbau und die Textilindustrie eine wachsende Herausforderung dar. Existierende Ansätze zur Erhöhung der Energieeffizienz fokussieren auf Querschnittstechnologien in der Produktion und klammern die Ebene der Produktionsmaschinen aus. Die vorliegende Arbeit verdeutlicht, dass innerhalb der Produktionsmaschinen teilweise erhebliche Verbesserungspotenziale existieren. Diese Potenziale werden mit etablierten Ansätzen nicht entdeckt und in der Folge nicht erschlossen. In der vorliegenden Dissertation wird eine sechsstufige Methode zur Erschließung der Energieeffizienzpotenziale innerhalb von Produktionsmaschinen der Textilindustrie beschrieben und validiert. Die Verwendung von Exergiebilanzen stellt die konsistente Bewertung und Lokalisierung von energetischen Ineffizienzen sicher. Die Methode fokussiert auf ökonomische Größen, um eine Einbindung in den unternehmerischen Kontext zu erleichtern. Ein neues Schema zur systematischen Ableitung von Energieeffizienzmaßnahmen hilft bei der Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen. Die Methode wird an drei Produktionsprozessen der Textilindustrie validiert. In Produktionsprozessen, die entropiebehaftete Energieträger wie Wärme, Druckluft, Dampf oder chemische Energie einsetzen, werden Energieeffizienzpotenziale entdeckt und erschlossen, die mit konventionellen Ansätzen unentdeckt bleiben.