Die Bindungsbeziehung zu Gott
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Während die Frage nach der Wirksamkeit der therapeutischen Beziehung für den Behandlungserfolg längst als empirisch belegt gilt, gestaltet sich deren Beantwortung für die spirituelle Beziehung eines Menschen deutlich schwieriger. Daher ist es das Anliegen dieses Buches im ersten Teil den Zusammenhang zwischen Religiosität und psychischer Gesundheit sowohl aus theoretischer Perspektive wie auch auf der Basis zahlreicher aktueller empirischer Befunde differenziert zu beleuchten. Im zweiten Teil erfolgt eine kurze Skizzierung der Bindungstheorie mit besonderem Augenmerk auf das Konstrukt der inneren Arbeitsmodelle von Bindung im Erwachsenenalter und deren messmethodischer Erfassung. Aktuelle Studien zur Veränderbarkeit innerer Arbeitsmodelle von Bindung während einer Psychotherapie und der Ausblick auf mögliche reparative Funktionen von Bindungsbeziehungen - einschließlich der religiösen Bindung - runden diesen Teil ab. Das Kernstück der Untersuchung bildet im dritten Teil des Buches, nach der fundierten theoretischen sowie empirischen Darstellung einer Konzeption von „Religiosität als Bindung“, das von der Autorin entwickelte Modell der Reorganisation innerer Arbeitsmodelle durch die Bindungsbeziehung zu Gott (RIAG-Modell). Dieses beschreibt aufbauend auf den vorangegangenen Theoriebausteinen die Wirkungszusammenhänge zwischen der Gottesbindung eines Menschen und der Verbesserung psychischer Gesundheit im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung. Empirisch überprüft wird das Modell an einer religiösen-klinischen Stichprobe in einem stationären Behandlungsrahmen. Auf dieser theoretisch und empirisch fundierten Grundlage trifft die Autorin Aussagen zur Wirkmächtigkeit einer Bindungsbeziehung zu Gott in der Therapie.