Zur Nutzerakzeptanz bei telemedizinischen Systemen
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Unsere Gesundheitssysteme sind mit großen Herausforderungen konfrontiert: In Zeiten knapper Budgets führt der demographische Wandel und damit eine alternde Bevölkerung zu ansteigenden Kosten im Gesundheitswesen. Telemedizinische Systeme könnten ein Teil der Lösung dieser Probleme sein, indem sie die Gesundheitssysteme effizienter und effektiver machen. Die Verbreitung solcher Systeme in der Praxis ist jedoch bislang gering. Eine wesentliche Hürde stellt die mangelnde Akzeptanz seitens der für solche Systeme wichtigsten Nutzergruppen dar. Diese Arbeit leistet einen Beitrag zu dem Verständnis der Nutzungsabsicht. Dazu werden Akzeptanzmodelle sowohl für die Arzt- als auch die Patientenseite entwickelt und empirisch getestet. Einflussfaktoren auf die Nutzungsabsicht lassen sich organisatorischen, finanziellen, technologischen, individuellen und gesundheitsbezogenen Kontexten zuordnen. Die Modelle werden zusammengeführt und zur Identifikation von vielversprechenden Nutzergruppen angewandt. Zusätzlich lassen sich Implikationen für politische Entscheidungsträger, Krankenkassen, Ärzteverbände, Anbieter und Entwickler von telemedizinischen Systemen ableiten. Die Ergebnisse der Akzeptanzstudien sowie einer durchgeführten Fallstudie geben Hinweise darauf, wie die spätere Nutzerakzeptanz auch bereits im Rahmen des Engineering-Prozesses solcher Systeme berücksichtigt werden kann. Die Arbeit stellt in dieser Hinsicht ein Plädoyer für ein nutzerzentriertes Vorgehen dar.