Quantifikation des Prädikats und numerisch definierter Syllogismus
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Dieses Buch befasst sich mit einer Kontroverse, die ab dem Jahre 1847 zwischen Augustus De Morgan (1806–1871) und Sir William Hamilton (1788–1856) geführt wurde. Als Gegenstand der Auseinandersetzung gilt gemeinhin die ›Quantifikation des Prädikats‹. Doch die eingehende Betrachtung des historischen Materials lässt erkennen, dass es sich bei dem Streitfall nicht – wie häufig angenommen – um einen Prioritätsstreit im engeren Sinne handeln kann, in dem Ansprüche auf den Vorrang hinsichtlich der Autorschaft in ein- und derselben Sache verhandelt werden. Vielmehr gehen die beiden Autoren von unterschiedlich fundierten Ansätzen zur Interpretation der klassischen Syllogistik aus und gelangen zu differierenden logischen Systemen. Die Gegenüberstellung beider ermöglicht es, mit De Morgans Weg hin zum Versuch der Grundlegung einer ›numerisch definiten‹ Syllogistik eine Verschiebung des Verständnisses von Quantität und Quantifikation nachzuzeichnen: Auf den Plan tritt eine Auffassung der Form von Sätzen, in der sich die Rede von ›Quantität‹ von Begriffen nicht mehr nur auf den Ausdruck von Verhältnissen zwischen Teil und Ganzem bezieht, sondern das Strukturmerkmal der Möglichkeit von Quantifikation als einer Konjunktion von ihrer Zahl nach bestimmbaren Begriffsinstanzen bedeutet.