Von der bürgerlichen Repräsentation zur Eventkultur
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Das vorliegende Buch führt durch die wechselvolle und spannende Geschichte der Gestaltung des Mainzer Theaters. Das Stadttheater am Gutenbergplatz – das heutige „Große Haus“ des Mainzer Staatstheaters –, 1829–1833 vom Darmstädter Hofbaudirektor Georg Moller errichtet, war für die europäische Theaterarchitektur-Geschichte von Bedeutung. Denn es war nicht nur ein frühes bürgerliches, sondern auch eines der ersten Theater, die wieder wie in der römischen Antike das Rund des Zuschauerraums auf die Fassade projizierten. Damit repräsentierte sich das junge Bürgertum dauerhaft im Stadtbild. Verschärfter Brandschutz und der Wunsch nach mehr Komfort führten 1910 zu einer Vergrößerung des Hauses, bei der das charakteristische Rund aufgegeben wurde. Dieser Umbau öffnete weiteren Veränderungen Tür und Tor. Auch wenn alle späteren Planungen versuchten, der Idee Mollers wieder näherzukommen, waren diese aber in ihren zeitgenössischen Ideologien verhaftet und sagten viel über die Zeit ihrer Planung aus.