Einseitig oder plural?
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Die Arbeit bietet einen umfassenden, wissenschaftlich fundierten Gesamtüberblick der in Deutschland v. a. an Universitäten verwandten Lehrbücher und über die Kernfächer der volks- und wirtschaftswissenschaftlichen „Grundausbildung“. Seit der Finanzkrise intensivierte sich die Kritik an der nicht nur in Deutschland mutmaßlich sehr einseitigen ökonomischen Ausbildung, nicht zuletzt von Seiten des Netzwerkes Plurale Ökonomik. Ein Vorwurf lautet, dass eine fehlende Pluralität und Diversität in der Lehre die Absolventen nicht in die Lage versetzt, reale wirtschaftliche Phänomene ausreichend und ganzheitlich beurteilen und ihnen wirtschaftspolitisch angemessen begegnen zu können. So sei es nicht überraschend, dass die Finanzkrise von Seiten der Standardökonomie nicht vorausgeahnt wurde und ihre Reformvorschläge bis dato recht mager und zaghaft ausfielen. Doch stimmt der Vorwurf der Einseitigkeit und Monokultur überhaupt? Diese Frage will Rebhans empirische Untersuchung beantworten. Zunächst gibt sie einen kurzen Überblick über die kritische Diskussion zum Zustand der Volkswirtschaftslehre in den Medien und von Seiten der pluralistischen internationalen Nachwuchsstudierenden und ihren Forderungen einer Erweiterung der stark formal-mathematisch orientierten Lehre um die Geschichte des ökonomischen Denkens, der Wissenschaftstheorie, der Wirtschaftsgeschichte und v. a. verschiedener Denkschulen auch jenseits der Neoklassik. Auch wird der Frage, warum eine Standardisierung in der Lehre überhaupt stattfindet, nachgegangen. Nach diesem einführenden Überblick folgt der empirische Hauptteil der Studie, in welchem tatsächlich 99 ökonomische Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen mit wirtschafts- oder volkswirtschaftlichen Studiengängen analysiert werden.