Groß Kreutz (Havel)
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AuszugDie Gemeinde Groß Kreutz (Havel) Groß Kreutz (Havel) war eine schwierige Geburt: acht Gemeinden mit jeweils eigenem Bürgermeister mussten 2003 auf Beschluss des Landes zusammenfinden. Ergebnis: Verschuldung und jahrelanger Streit in der Gemeindevertretung. Die Dörfer haben nun nichts mehr zu sagen. Im Rahmen des demografischen Wandels wachsen die Städte. Aber die Bürger wohnen weiterhin im Dorf. In den Dörfern gibt es heute keine Gemeindeverwaltung mehr, keine Kultur, keine Jugendbetreuung, keine Post, keine Geschäfte, keine Gaststätten, keine Busverbindung. Wie lebt es sich im Dorf, was macht das Leben aus, gibt es ein Ziel, ein Leitbild für das Dorf genauso wie für die Großgemeinde? Was machen die Dorfpolitiker, wissen sie, wo es hingeht? Ohne Vereine und engagierte Bürger gibt es im Dorf keine Veranstaltung und kein Leben mehr. War früher alles schöner, wie sah es in den Dörfern aus? In acht Veranstaltungen sammelte der Autor Postkarten und Fotos in den acht Dörfern der Gemeinde Groß Kreutz (Havel). An die vielen Vereine aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts auch in kleinen Dörfern kann nicht mehr angeknüpft werden, davon zeugen nur noch verblichene Postkarten. Aber auch nach der Wende wurden Vereine gegründet, und Bürger haben neben der Feuerwehr auch Kultur ins Dorf gebracht. Die Beteiligung der Bürger in den Vereinen ist jedoch schwach. Die meisten Bürger wollen ihre Ruhe, Wohnen und Arbeiten. Lebendige Dörfer mit aktiven Vereinen sind die Ausnahme. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, Fernsehen und neue Medien vereinzeln die Bürger. Aber: es gibt die Internetzeitung „Groß Kreutz bloggt“, gegründet und getragen von Bürgern und Vereinen. Groß Kreutz liegt an der Havel. Götz, Deetz und Schmergow waren seit 100 Jahren begehrte Ausflugs- und Urlaubziele der Berliner. In Götzerberge gab es eine große Zahl Betriebsferienheime. Der Campingplatz in Schmergow wurde erst nach der Wende geschlossen. Einst gab es Tourismus an der Havel.