"Die Zeit des Bekennens ist gekommen!"
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Martin Arends legt mit dieser Studie die erste große Biographie über eine der wichtigsten Gestalten der deutschen Kirchengeschichte des Dritten Reiches vor, die umso erstaunlicher erscheint, als die immensen Forschungsaktivitäten über Kirche und Nationalsozialismus in sieben Jahrzehnten auf eine systematische Untersuchung der Rolle und Bedeutung von Karl Koch haben verzichten können. In empirisch-analytischer Genauigkeit und dennoch leser-freundlich beleuchtet der Autor die Entwicklung Kochs, eines evangelischen Pfarrers deutsch-nationaler Herkunft, von der Weimarer Republik bis zum Ende des Dritten Reiches. Seit 1927 Präses der westfälischen Provinzialsynode war Koch an prominenter Stelle sogleich in die zentralen Konfliktlinien 1933 involviert und hat die Geschichte der Bekennenden Kirche auf verschiedenen Ebenen und in leitenden Funktionen aktiv begleitet und gestaltet. Im Mittelpunkt steht dabei seine theologisch reflektierende Rolle als Präses, der zwischen den verschie-denen Flügeln der Bekennenden Kirche, auch auf problematische Weise, zu vermitteln suchte. Anhand von vielfältigen zeitgeschichtlichen Dokumenten aus zahlreichen Archiven wird den zentralen Fragen zum Leben Kochs nachgegangen, etwa der Frage des Verhältnisses zum Nationalsozialismus, des Arierparagraphen und der Verfolgung der Juden, des Pfarrernotbundes, der Synoden zu Barmen und Dahlem, der Vorläufigen Kirchenleitung, der Kirchenausschüsse und der Deutschen Christen. Spannend und detailiert gelingt es, die Entwicklungen im historischen Nachvollzug transparent zu machen und Einfluss und Bedeutung Karl Kochs für die Kirchengeschichte Deutschlands gültig zu bestimmen.