Kein Einfluss von Metformin auf den Glukosestoffwechsel beim equinen metabolischen Syndrom in einer verblindeten Placebo-kontrollierten Feldstudie
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In einer Placebo-kontrollierten, doppelt verblindeten, randomisierten Studie im cross-over Design wurde untersucht, ob das orale Antidiabetikum Metformin einen Einfluss auf den Glukosestoffwechsel bei EMS-Patienten besitzt. Eingeschlossen wurden adipöse, anamnestisch an Hufrehe erkrankte Pferde und Ponys mit einem Nüchtern-Insulinwert > 30 µU/ml und einem kombinierten Glukose-Insulin-Test (CGIT) nach Eiler et al. (2005), bei dem der basale Blutglukosewert nach 45 Minuten nicht wieder erreicht wurde. Die Tiere erhielten zuerst entweder Metformin (2 x tgl. 20 mg/kg KGW p. o.) oder ein Placebo (Macrogol, Trägersubstanz der Metformintabletten). Die Substanzen wurden nach 3 Monaten gewechselt, wobei weder der Autorin noch den Besitzern bekannt war, ob Placebo oder Metformin verabreicht wurde. Nach drei und nach sechs Monaten wurden klinische Untersuchungen, die Ermittlung von Körpergewicht und Body condition score (BCS) sowie CGITs wiederholt. Um den Glukosestoffwechsel zu beurteilen wurden als Hauptzielparameter die Glukose AUC (AUCGlu) und die Dauer der positiven Glukosephase (tB) ermittelt sowie die Insulinwerte nach 45 Minuten (Ins45) verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mittels zweifaktorieller Varianzanalyse in Modifikation für Cross-over Modelle. Von 61 initial vorgestellten Patienten wurden 16 Probanden in die Studie eingeschlossen (8 Pferde und 8 Ponys). Zwei Pferde konnten wegen eines Hufreheschubes bzw. einer Verletzung die Studie nicht beenden. Die Ergebnisse der Hauptzielparameter bei den verbliebenen 14 Probanden wiesen keinerlei statistisch signifikanten oder klinisch relevanten Unterschiede nach Metformin- beziehungsweise Placebogabe auf. Zusammenfassend konnte somit in diesem RCT an EMS-Patienten im Feld im Gegensatz zu früheren Publikationen kein positiver Einfluss von Metformin auf den pathologischen Glukosestoffwechsel nachgewiesen werden.