Ethik und Werte im realen Kapital und bei Karl Marx & Thomas Piketty
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Christian Nicolaus lehrt ein Fach, das hierzulande nicht eben häufig vorkommt. Er ist Professor für Wirtschaftsethik. Und er fragt sich als Philosoph, Ökonom und Politikwissenschaftler, inwieweit mehr als anderthalb Jahrhunderte Entwicklungsgeschichte des Kapitalismus den Menschen in seiner Natur verändert haben. Wurde aus dem Homo sapiens ein Homo oeconomicus? Sind die gewonnenen Errungenschaften in Technik und Wissenschaft, in Kultur und Gesellschaft Ausdruck des Strebens nach fortwährender Vervollkommnung? Oder wurden sie den Menschen in einem Überlebens- und Konkurrenzkampf, zu dem das sich immer dominanter gebärdende Kapital sie zwang, nur »herausgepresst«? Nicolaus steuert, erklärend und mit zahlreichen Schemata untersetzt, in seiner tiefgründigen Analyse, bei der er auch viele Philosophen zwischen Vergangenheit und Gegenwart konsultiert und sich mit ihnen auseinandersetzt, auf die zentrale Frage zu: Ist die höchstentwickelte Form von Gehirn und Bewusstsein tatsächlich das Ende der Schöpfungskette und ihr eigener Totengräber? Oder gelingt es vielleicht doch noch, dass die Menschen einer Vernunft folgen, die sie die Ketten einer vereinnahmenden Marktdiktion abwerfen lässt?