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Abschied von der „Totalen Institution“

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Nach dem Kriegsende 1945 stand die deutsche Psychiatrie vor einem massiven Vertrauensverlust. Zahlreiche in der Psychiatrie Tätige waren in der NS-Zeit an Zwangssterilisationen und Massenmorden an psychisch Kranken aktiv beteiligt gewesen. Kontinuitäten in einzelnen Kliniken, so auch in Reichenau, verstärkten das Misstrauen gegenüber der Psychiatrie. In vielen deutschen psychiatrischen Einrichtungen der Nachkriegszeit wurde weiterhin eine kustodiale Psychiatrie praktiziert. Moderne Behandlungskonzepte fanden kaum Beachtung. Anhand des Fallbeispiels des heutigen Zentrums für Psychiatrie Reichenau untersucht der Autor, ob der von Erving Goffman geprägte Begriff der „Totalen Institution“ die Situation in der Reichenau nach der Wiedereröffnung 1949 zutreffend beschreibt und wann der Abschied von der „Totalen Institution“ einsetzte. Im zweiten Teil des Buches wird in einem sozialgeschichtlichen Vergleich untersucht, inwiefern sich die deutsche Landesanstalt Reichenau und die schweizerische kantonale Anstalt Münsterlingen in der Nachkriegszeit unterschiedlich entwickelten. Das Buch möchte einerseits im Kern den Wandel der gelebten Regeln innerhalb der Institutionen Reichenau und Münsterlingen verfolgen und aufdecken, andererseits aber die Organisationsgeschichte der Reichenau von 1949 bis 1996 darstellen. Die Monografie vernetzt organisations-, dogmen- und sozialgeschichtliche Zugänge zu einer fallorientierten Geschichte der neueren Psychiatrie.

Buchvariante

2019, hardcover

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