Martin Zellerhoff - Archiv

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Speicher, Depot, Archiv, Museum – Orte, an denen Erinnerung abgelagert wird, sind nicht nur Metaphern, sondern konkrete Formen zeitgenössischer Kunst. In Martin Zellerhoffs Buch „Archiv“ wird eine Sammlung präsentiert, die als Arbeitsmaterial und private Gedächtnisstütze einer Kunsthistorikerin dient. Zellerhoff fotografierte Dia-Sichtkassetten aus transparentem Kunststoff auf einem Leuchttisch, einem Ort, an dem im analogen Zeitalter Dias und Negative betrachtet und sortiert wurden. Der desolate Zustand des Konvoluts scheint die Bildtheorien zu bestätigen, die den Untergang dieses Mediums vorhersagten. Zellerhoff reflektiert den parallelen Prozess des Verschwindens von Motiv und Medium aus der Perspektive des Fotografen und Bildredakteurs. In der Präsentation der Serie Archiv und im Katalog sind Zellerhoffs Fotos nur ein Teil seiner Arbeit. Er zeigt fremde Bildkombinationen und überlagert sie mit einem eigenen Hyperimage. Hier wird das Medium zur Botschaft, das referenziell arbeitet. Der Fotograf als Mann mit dem richtigen Standpunkt hat sich verabschiedet. Diese Kunst basiert auf der Überzeugung, dass Geschichte und Konventionen der Fotografie dem Betrachter viel zu erzählen haben. Zellerhoffs Bilder erscheinen oft einfach und ‚unkünstlerisch‘, sind jedoch voller Informationen und Andeutungen.