Psychiatriegemeinde
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«Psychiatriegemeinde» lautet das provokative Ergebnis einer empirischen Untersuchung der sozialen Bezüge vierzig ehemaliger Psychiatriepatienten. Die Gemeindepsychiatrie ermöglicht zwar vielen sogenannten psychisch Behinderten ein Unterkommen in betreuten Wohngemeinschaften, Arbeiten in beschützten Werkstätten, Freizeitgestaltung in eigenen Tagesstätten, doch löst sie ihren Anspruch einer Wiedereingliederung kaum ein. Der Autor ist dieser Problematik mit Hilfe des Sozialen-Netzwerk-Ansatzes sowie verhaltensnaher Kontaktanalysen nachgegangen. Er stellt zunächst verschiedene Teiltheorien wie soziale Unterstützung, Symbolischen Interaktionismus und Austauschtheorie, aber auch systemtheoretische Überlegungen vor und diskutiert bisherige Befunde. Die detailreichen Ergebnisse werden nach Vergleichsgruppen - etwa Wohnform und Zufriedenheit - erörtert und praktische Folgerungen gezogen.