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Karl Pietz (1886 - 1986)

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Gut 80 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erscheint dieses Notizbuch, das zu den bislang unbekannten Originalquellen aus den Jahren 1915 bis 1918 gehört. Es beschreibt mit kalendarischer Exaktheit die Dramatik und Monotonie des Kriegsalltags im Osten, Westen und in der „Heimat“. Sein Verfasser, der damalige Fremdsprachenkorrespondent Karl Pietz, ist im wörtlichen Sinn ein „Zeuge des Jahrhunderts“. Er nahm als Leutnant bzw. Hauptmann an beiden Weltkriegen teil und starb nach einem ereignisreichen Leben im Jahr 1986 kurz vor seinem 100. Geburtstag. Das Notizbuch hebt sich von den gedruckten Kriegsromanen und Feldpostkarten durch Vollständigkeit, Präzision und Nüchternheit ab. Es bildet ein getreues Spiegelbild des Frontalltags, der von zermürbenden Stellungskriegen, verlustreichen Schlachten und nervenzerrender Langeweile geprägt war. Karl Pietz berichtet über die Kämpfe in Litauen und Weißrussland, in Wolhynien und im Warthelager, in Galizien und an der Somme. Die Zahl der Gefallenen, Verletzten und Gaskranken werden ebenso zuverlässig und emotionslos dokumentiert wie seine eigenen Verwundungen, die ihn um ein Haar das Leben gekostet hätten. Ein besonderes Augenmerk legt Pietz auf die Beschreibung der Ernährungslage und die Feldmahlzeiten, die vom Klischee des allgemeinen Hungerleidens abweichen. Einen hohen Quellwert besitzen schließlich die aus dem Nachlass Pietz stammenden Abbildungen. Hektographierte Theaterprogramme oder Speisekarten zeugen von dem Wunsch, inmitten des Kampfgeschehens traditionelle Kulturvorstellungen und Konventionen aufrechtzuerhalten.

Parameter

ISBN
9783860649237
Verlag
Kovač

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Buchvariante

1999

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