Skepsis als Bildung?
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Skepsis und Pädagogik in ein für die Sache der Bildung fruchtbares Verhältnis zu bringen, ruft unmittelbar Widerstand hervor. Die genuinen Anliegen pädagogischer Theorie und Praxis scheinen eine solche Verbindung von vornherein auszuschließen: Bei allen Differenzierungen und Akzentverschiebungen, die skeptisches Denken im Laufe seiner langen Geschichte erfahren hat, zielt sein Impetus doch durchweg auf die Infragestellung von Wissens- bzw. Legitimitätsansprüchen ab. Unterricht, Erziehung, Bildung hingegen sind ohne Orientierung an wissensförmigen Leitlinien und positiven Maßgaben undenkbar. Angesichts dieser augenfälligen Diskrepanz und angesichts des immer noch vorherrschenden Selbstverständnisses der theoretischen Pädagogik als einer „praktischen Wissenschaft“ stellte und stellt das Auftreten einer „skeptisch-transzendentalkritischen Pädagogik“ (Wolfgang Fischer) eine Herausforderung für die Erziehungswissenschaft dar. Die vorliegende Arbeit nimmt die fachinternen Kontroversen zum Anlaß, um in systematischer Intention nach der Berechtigung, nach der Leistungsfähigkeit sowie nach der aktuellen Relevanz eines radikal skeptischen Momentes innerhalb des pädagogischen Forschungs- und Handlungsfeldes zu fragen.