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Semantik und soziales Gedächtnis

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Die Systemtheorie Niklas Luhmanns und die Theorie über soziales Gedächtnis haben in letzter Zeit viele Anregungen zu einer soziologisch und kulturwissenschaftlich ausgebauten Literaturwissenschaft gegeben. Die Dissertation , Semantik und Gedächtnis‘ greift die Kernbegriffe der beiden Theoriestränge auf, um zu zeigen, inwieweit man die jeweiligen Konzepte methodisch aufeinander beziehen kann. Dergestalt soll eine Vernetzung der theoretischen Konzepte und der Befunde ermöglicht werden, die profiliertere Vorstellungen von Prozessen der Wissensformation – unter anderem in und durch Literatur – bieten. Luhmanns Semantikbegriff in seiner Abstraktion und Vielschichtigkeit dient als Ausgangspunkt der Überlegungen, ob Wissen in modernen, pluralisierten Gesellschaften sowohl von funktionaler Spezialisierung als auch sozialer Distinktion geprägt ist. Luhmanns Vorstellungen vom Zusammenhang zwischen Medienevolution und Semantik sowie über die Rolle von sozialen Bewegungen und Sondersemantiken wie Ethnie und Geschlecht ergeben viele Berührungspunkte zur Gedächtnistheorie von Aleida und Jan Assmann, die zur Verknüpfung beider Theorien und zur Konkretisierung von Luhmanns Systemtheorie genutzt werden können.

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2003

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