Jakobsthal und seine Kirche

Mitten im Spessart liegt ein kleiner Ort, von dem der Spessart-Dichter Hans-Jakob Christoph von Grimmelshausen wie in seinem Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus„ wohl erzählt hätte, allwo sich die Wölfe „ Gute Nacht“ sagen, so weit entfernt von größeren Ansiedlungen in einem kleinen Seitental, so dass noch heute im Zeitalter der weltweiten Telekommunikation der Empfang einiger drahtloser Telefonnetze dort nicht möglich ist. Gerade einmal 300 Einwohner hat der Ort und nur zur Winterszeit, wenn die den Wintersport liebenden Einwohner des den Spessart umgebenden Mainvierecks den Freuden des Ski- und Rodelsportes frönen wollen, ist in dem kleinen Ort mehr Leben zu verspüren, vor allem natürlich an seinen ihn umgebenden Abhängen. Die Rede ist von Jakobsthal, einem Ort, der seinen Ursprung der Glasmacherei im Spessart verdankt. Und trotzdem, so abgelegen das Dörfchen auch erscheinen mag: Mit dem Auto ist das 18 km entfernte Aschaffenburg schnell zu erreichen, zum Anschluss Hösbach der Autobahn Frankfurt - Nürnberg gelangt man innerhalb einer Viertelstunde und zum Bahnhof Heigenbrücken sind es gerade einmal 4 km. Der Vorteil der abgeschiedenen Lage liegt in der Ruhe, die hier in Jakobsthal in vollen Zügen genossen werden kann. Im Jahre 2006 kann die kleine Dorfkirche auf einen Zeitraum von 125 Jahren seit ihrer Einweihung im Jahre 1881 zurückblicken. Gleichzeitig können die Jakobsthaler einen weiteren Gedenktag begehen: Genau ein Vierteljahrtausend davor, im Jahre 1631, und damit nunmehr vor 375 Jahren, wurde die Glashütte gegründet, von dem Jakobsthal seinen weiteren „Namen„ ableitet, die „Knöpphütte“. In diesem Zusammenhang darf ein Jubiläum nicht unerwähnt bleiben, das ist die 1406, also vor 600 Jahren beschlossene „Zunftordnung der Glasmacher im und um den Spessart“. Außerdem besteht die örtliche Raiffeisenbank ebenso wie die Kirche 125 Jahre. Dieser Jubiläen soll in der vorliegenden kleinen Schrift gedacht werden.