Business Process Nearshoring
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Mit der Zielsetzung Kostenpotenziale zu erschließen, die eigene unternehmerische Flexibilität zu erhöhen und sich vollständig auf die unternehmenseigenen Kernkompetenzen fokussieren zu können, greifen viele Unternehmungen zunehmend auf Outsourcing-Strategien zurück. Ausgehend von Produktionsverlagerungen stehen seit den 90er Jahren zunehmend Dienstleistungsprozesse im Rahmen von Outsourcing-Aktivitäten zur Disposition. Dies umfasst die Auslagerung von Geschäftsprozessen an externe Dienstleister und wird in der Fachsprache als Business Process Outsourcing (BPO) bezeichnet. Weitere Ausdifferen6shy; zierungen dieser Strategie ergeben sich, wenn es bei einem BPO-Engagement zu einer internationalen Zusammenarbeit kommt. Von einer internationalen Form des BPO spricht man, wenn der Standort des Dienstleisters und damit die Leistungserstellung außerhalb der Landesgrenzen des auslagernden Unternehmens liegen. Der Begriff 'Nearshoring' bezeichnet dabei den Leistungsbezug innerhalb desselben Kontinents. Die Studie konzentriert sich auf den Prozess der Verlagerung von Dienstleistungen in die Region Mittel- und Osteuropa aus Sicht deutscher Unternehmen. Dies wird vom Autor als Business Process Nearshoring (BPN) definiert. Im Verlauf des Werkes steht die Kombination von Ausführungen zur BPN-Strategie und prozessmanagementspezifischen Aspekten im Mittelpunkt der Betrachtung. Das Prozessmanagement stellt dabei ein Instrumentarium in Form von Modellierungstechniken bereit, um den BPN-Prozess mit zugehörigen Prozessschritten und -aktivitäten zu modellieren und verständlich abzubilden. Aufbauend auf den Ergebnissen bereits existierender Forschungsarbeiten in verwandten Disziplinen (Outsourcing, Offshoring etc.) wird mit Hilfe des Instruments der Prozessdekomposition ein BPN-Prozessmodell erarbeitet. Das theoretisch entwickelte BPN-Prozessmodell wird im weiteren Verlauf der Arbeit mit Hilfe einer empirischen Studie überprüft. Die Auswertung und Interpretation der durchgeführten Expertenbefragung ermöglicht im Anschluss einen Vergleich der generierten theoretischen Erkenntnisse mit den Ergebnissen der empirischen Untersuchung. Dies erlaubt die Erarbeitung eines theoretisch-empirischen BPN-Prozessmodells, welches sowohl wissenschaftlichen Forschungsansprüchen als auch Anforderungen aus unternehmerischer Sicht Rechnung trägt.