Hexenlied

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Im Roman „Hexenlied“ von Antonia Michaelis verflechten sich die Leben des scheinbar gewöhnlichen Jugendlichen Tim und der Außenseiterin Lilith, als diese in der Schultheatergruppe die Hauptrolle einer mexikanischen Hexe, „la bruja“, übernimmt. Ihre faszinierende Darstellung führt dazu, dass die Grenzen zwischen Theater und Realität verschwimmen. Das besondere Verhältnis zwischen Tim und Lilith wird durch diese Verwirrung beeinflusst, während Gerüchte über Liliths vermeintliche hexenhafte Fähigkeiten die Gemeinschaft in ihren Bann ziehen. Die komplexe Charakterzeichnung von Tim und Lilith, die beide mit Herausforderungen und der Wahrnehmung als Außenseiter kämpfen, bietet eine fesselnde und emotionale Leseerfahrung. Die Handlung, in der die Theateraufführung reale Konsequenzen hat, hält die Leser bis zur letzten Seite in Atem. Zudem thematisiert das Buch Vorurteile und Mobbing und regt zum Nachdenken über Toleranz, Akzeptanz und die Folgen von Ausgrenzung an. Michaelis’ eindringlicher und bildhafter Schreibstil erzeugt eine düstere, faszinierende Stimmung. Weitere spannende Jugendbücher von der Autorin sind „Tankstellenchips“, „Der Märchenerzähler“ und „Im Schatten des Märchenerzählers“.