Die Deutsche Christliche Studenten-Vereinigung (DCSV) 1897 - 1938
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Diese Arbeit ordnet sich in verschiedene moderne Forschungsrichtungen ein: zum einen in die Forschung zum deutschen Bildungsbürgertum, die den Übergang dieser künftigen akademischen Elite zum Antisemitismus seit den 1870er und 80er-Jahren zu erklären versuchte; zum anderen in die Forschung zur Rolle der Religion, insbesondere des Protestantismus in der modernen Geschichte, die in der modernen deutschen Sozialgeschichte lange Zeit vernachlässigt worden ist. Die Deutsche Christliche Studenten-Vereinigung (DCSV) war um die Jahrhundertwende durch die angelsächsische Evangelisationsbewegung angeregt worden und im Umfeld der pietistisch geprägten deutschen Erweckungsbewegung entstanden. 1938 wurde sie als Teil der Bekennenden Kirche und letzte unabhängige Studentenvereinigung von der Gestapo verboten. Ihre Geschichte bietet Aufschlüsse zu den Überlebensstrategien des protestantischen Bildungsbürgertums in der Krisenzeit. Erst durch die systematische Auswertung von Quellen wurde eine detaillierte Beschreibung der Mitgliederstruktur, der regionalen Schwerpunkte, des Alltagslebens in den jeweiligen Kreisen, ihrer Bemühungen um eine protestantische studentische Bewegung und ihrer Auseinandersetzungen aus der Sicht des Protestantismus mit den übrigen Zeitströmungen möglich.