Auf dem Weg zur Einen Welt

Mit diesem Buch hat uns George Arickal überrascht. Wir kennen ihn, den Profi der Entwicklungspolitik, der sich als Motor des Dritte-Welt-Engagements von unten in Deutschland außerordentlich verdient gemacht hat. Jetzt zeigt sich der gebürtige Inder als ein talentierter Erzähler, der es mit schmunzelnder Humorigkeit versteht, uns vorzuführen, wie wir mit unseren traditionellen Vorbehalten die Leute aus dem Süden sehen. Und umgekehrt: wie diese uns sehen. Als ausländischer Inländer und inländischer Ausländer vereinigt er in sich zwei Sichtweisen: den Nordblick und die Südsicht. Arickals Buch mit der Schilderung seiner persönlichen Erfahrungen, Eindrücke und Einschätzungen ist eine ermutigende Einladung zu einem engagierten Leben, ein lebendiger Appell, in dieser globalisierten, multikulturellen Gesellschaft miteinander zu leben, aufeinander zuzugehen und voneinander zu lernen. Und dies mit gewinnender Freundlichkeit und Zuversicht. George Arickal ist einer der führenden Repräsentanten der deutschen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, was bedeutet, dass nicht das Interesse der Geber, sondern der Gedanke der Partnerschaft die Auswahl und Förderung der Projekte bestimmt. Geboren wurde Arickal 1939 in dem Ort Mekkad im indischen Bundesstaat Kerala. Mit 22 Jahren verließ er seine Heimat, um in Deutschland zu studieren: Philosophie in Eichstätt und Volkswirtschaft in Freiburg. Von 1970 bis 1971 betrieb er in Bihar (Indien) seine Feldforschung zum Promotionsthema Rolle der Nichtregierungsorganisationen in der sozial-ökonomischen Entwicklung. Rückkehr nach Deutschland und Promotion zum Doktor rer. pol. im Jahr 1974. Ab November 1972 bis Mitte 1985 arbeitete er als Referent für Entwicklungsfragen beim Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Düsseldorf. Anschließend bis heute in führenden Positionen in der Kübel-Stiftung, Sitz Bensheim: In dieser Stiftung bis 1987 Leiter des Bereichs Entwicklungszusammenarbeit; ab 1988 als Geschäftsführer verantwortlich für sämtliche gemeinnützigen Programme im In- und Ausland, ab 1991 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Seit seiner Rückkehr im Jahr 2000 vertritt er die Stiftung in Indien.