Auf dem Taubenmarkt

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Am Taubenmarkt in Linz erlebte der Schriftsteller Franz Kain ein abenteuerliches Leben. Geboren 1922 in Bad Goisern, wurde er 1936 beim Verteilen illegaler kommunistischer Flugzettel gefasst und inhaftiert. Trotz dieser Erfahrung setzte er seinen Aktivismus fort und erlebte von 1941 an das Häftlingsleben während der NS-Zeit. Ende 1942 wurde er „gnadenhalber“ in das berüchtigte Strafbataillon 999 entlassen, gefangen genommen in Nordafrika und schließlich in die USA gebracht, wo seine ersten Gedichte in einem deutschsprachigen Organ veröffentlicht wurden. Im Zuchthaus motivierte ihn ein inhaftierter Benediktiner, das Lesen zu entdecken. Kains autobiographisches Werk bietet eine eindringliche Schilderung, wie Welt- und Zeitgeschichte in sein Leben eingriffen, insbesondere wie die Trümmer des ehemaligen deutschen „Europas“ im Ausseerland zusammenkamen. Seine Erlebnisse zeigen, dass er nicht als Ideologe, sondern als ein Autor von bemerkenswerter Fähigkeit gilt, konkret zu erzählen und dabei stets die Realität im Blick zu behalten. Kains Geschichten belegen eindrucksvoll seine Fähigkeit, vom Konkreten auszugehen und zu ihm zurückzukehren.