Determinanten der Entscheidung für eine Börseneinführung
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Nicht jedes „emissionsfähige“ Unternehmen wird den Börsengang als einen vorteilhaften Weg für die zukünftige Entwicklung ansehen. Die Börseneinführung ist das Ergebnis eines komplexen Entscheidungsprozesses im Gesellschafterkreis, in dessen Mittelpunkt die Abwägung positiver und negativer Konsequenzen steht. Obwohl in der deutschsprachigen Literatur umfangreiche Vorteils- und Nachteilsdarstellungen existieren, fällt bei genauerer Betrachtung auf, dass in diesen Ausführungen kaum eine Beziehung zu den bestehenden theoretischen Beiträgen hergestellt wird. Das Missverhältnis zwischen der Fülle an stets wiederholten Behauptungen zu den Motiven und Hinderungsgründen eines Börsengangs einerseits und dem Mangel an wissenschaftlichen Untersuchungen andererseits führt zu der Frage, ob diese Argumentationslisten einer theoretischen und empirischen Überprüfung überhaupt standhalten. Diese Fragestellung führt zum Ziel der Arbeit: Mögliche Entscheidungsdeterminanten einer Börseneinführung theoretisch herzuleiten und zu überprüfen, welche davon einen signifikanten Einfluss auf die Entscheidung ausüben. Die Untersuchung leistet damit einen Beitrag zur Objektivierung der Entscheidungsfindung von Börseneinführungen. Der Autor gliedert seine Arbeit in drei Teile. Die Grundlegung für die Arbeit bildet die Analyse wichtiger institutioneller Aspekte bei einer Börseneinführung in Deutschland. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet der zweite Teil. Zunächst werden die Vor- und Nachteile einer Börseneinführung aus finanzierungstheoretischer Sicht analysiert. Im Anschluss an die finanzierungstheoretischen Betrachtungen folgt eine Auseinandersetzung mit bestehenden empirischen Arbeiten zu diesem Themenkomplex. Für jede Studie werden die konkreten Forschungsfragen, die Untersuchungsmethodik sowie die wichtigsten Ergebnisse erörtert. Im dritten Teil werden die aus den theoretischen Ansätzen gewonnenen Entscheidungsdeterminanten einer empirischen Überprüfung unterzogen. Die Grundlage für die Untersuchung bildet ein innovatives Stichprobendesign, in das über 200 deutsche Unternehmen einbezogen sind. Die Untersuchung führt zu einem umfangreichen Befund, der bestätigt, dass Gesellschafter sich aus unterschiedlichen Gründen für oder gegen eine Börseneinführung entscheiden. Die Ergebnisse zeigen auch, dass es offensichtlich Unterschiede in der Motivlage zwischen verschiedenen Emittentengruppen gibt. Der Verfasser schließt die Arbeit mit einer Zusammenfassung und gibt Anregungen für die weitere Forschung, die sowohl auf der theoretischen wie auch auf der empirischen Seite erfolgen kann.