Kurzweilige Neurosen
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Tics, Phobien, Obsessionen: Betrachtet man die US-amerikanische Fernsehserienlandschaft der letzten zehn Jahre, so fällt eine interessante Entwicklung auf. Immer mehr Serienhelden hadern mit psychischen Problemen und suchen regelmäßig einen Therapeuten auf. Ob es sich um Hausfrauen und deren Tics („Desperate Housewives“) oder einen phobiengeplagten Kriminalermittler namens Adrian Monk handelt: Gerade in den gegenwärtig am aufwendigsten produzierten Fernsehserien wie „Ally McBeal“, „Monk“, „Six Feet Under“ und „Desperate Housewives“ werden dem Zuschauer Identifikationsfiguren präsentiert, die mit sich und ihrer Umwelt hadern und an ihren Neurosen schier verzweifeln. Gleichzeitig feiern gerade diese TV-Formate sowohl beim US-amerikanischen als auch beim internationalen Publikum enorme Erfolge. Was aber ist das Innovative, das für den Zuschauer besonders Attraktive an diesen skurrilen Figuren? Was macht ihr großes Faszinations- und Identifikationspotenzial aus? Diese zentralen Fragen werden in diesem Buch exemplarisch am Beispiel der Serien „Ally McBeal“ und „Monk“ erörtert. Daneben betrachtet die Autorin auch die mediale Darstellung neurotischer Figuren in ihren verschiedenen historischen Ausprägungen an ausgewählten Filmen von Alfred Hitchcock und Woody Allen. Denn gerade diese beiden Regisseure widmen sich dem Typus des Neurotikers in ihren Filmen auf interessante und recht unterschiedliche Weise. Inwieweit die Psychoanalyse Sigmund Freuds Eingang ins Fernsehen gefunden hat, ist ebenfalls Thema der Untersuchung.