Die österreichische Gruppenbesteuerung als Modell für Deutschland
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Der Reformbedarf der deutschen körperschaftsteuerlichen Organschaft steht bereits seit vielen Jahren im Zentrum der steuerpolitischen Diskussion. Neben der Notwendigkeit einer konzeptionellen Neugestaltung deutet sich spätestens seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der Rechtssache Marks & Spencer auch ein gemeinschaftsrechtlicher Zwang zur Fortentwicklung dieses strikt auf inländische Sachverhalte begrenzten Rechtsinstituts an. Der deutsche Gesetzgeber ist daher aufgefordert, die Organschaft durch eine konzeptionell modifizierte, gemeinschafts- und abkommensrechtskonforme Gruppenbesteuerung zu ersetzen. Dafür sprechen nicht zuletzt die Entwicklungen in den EU-Mitgliedstaaten, die bereits moderne grenzüberschreitende Gruppenbesteuerungssys-teme eingeführt haben. Eine Vorbildfunktion kann dabei vor allem das System der Gruppenbesteuerung in Österreich übernehmen. Carolin Karthaus zeigt zunächst die konzeptionellen und gemeinschaftsrechtlichen Schwächen der deutschen körperschaftsteuerlichen Organschaft auf, gefolgt von einer umfassenden Charakterisierung des Gruppenbesteuerungssystems in Österreich. Auf dieser Basis untersucht sie, ob sich einzelne Elemente des österreichischen Modells ins deutsche Steuerrecht übertragen lassen oder ob sogar eine Übernahme der Gesamtkonzeption in Frage kommt.