Wenn ein Kind durch Misshandlung oder Vernachlässigung der Eltern stirbt, wird seit Jahren kontrovers diskutiert, unter welchen Voraussetzungen Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können. Im Mittelpunkt steht die Frage, wann eine Garantenstellung vorliegt. Die Beiträge in diesem Buch beleuchten nicht nur die rechtlichen Fragestellungen, die in der Rechtsprechung und Literatur aufgeworfen werden, sondern auch verfassungsrechtliche Aspekte sowie die Relevanz anderer Fachdisziplinen wie der Rechtssoziologie. Zudem werden praktische Einschätzungen und Rechtsvergleiche betrachtet. Angesichts des Fehlens einschlägiger höchstrichterlicher Entscheidungen herrscht in den Institutionen der Justiz und der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere in Jugendämtern, große Unsicherheit im Umgang mit diesem Thema. Die vorgelegten Beiträge zielen darauf ab, verbreitete Missverständnisse abzubauen und könnten sich als wertvoller Impuls für weitere Diskurse zu diesem Thema erweisen. Die Autoren umfassen Fachleute aus verschiedenen Bereichen, die ihre Perspektiven und Einsichten einbringen.
