Ein Buch, das jeder lesen sollte. Lewis ist ein Denker, Meister des Wortes und Dichter. Die Jagdflieger des Ersten Weltkrieges wurden die letzten Ritter genannt. Der Mythos wurde im deutschen Film fragwürdig wiederentdeckt, doch die Briten romantisierten den 'Roten Baron' Manfred von Richthofen mit seinen 80 Abschüssen zur Legende. Die Söhne des Landadels zogen mit der Annahme ins Feld, an einer berittenen Fuchsjagd teilzunehmen. Cecil Lewis blickte, wie er im Vorwort schrieb, auf die Abenteuer des kaum achtzehnjährigen Piloten zurück wie 'auf eine Landschaft aus zehntausend Fuß Höhe an einem wolkenlosen Tag'. Doch auch in dem vermeintlich fröhlichen Krieg der 'Ritter der Lüfte' blühte nicht nur die Glorie: Der Preis des Ruhmes war oft der Tod. Der junge Lewis sammelte in acht Monaten 350 Flugstunden, schoss acht Gegner ab und wurde dann Fluglehrer. Mit 20 Jahren war er ein erfahrener Pilot, aber dennoch ein Kind. Dieses Buch ist ein literarischer 'Irrtum', der seinen Reiz ausmacht. Bei der Niederschrift seiner Memoiren erkannte Lewis, dass er am Wahnsinn Europas im 20. Jahrhundert teilgenommen hatte. Als Artilleriebeobachter war er vom elenden Massensterben weit entrückt – zu weit, um den Krieg als das zu erleben, was er wirklich war: eine Vernichtungsmaschine, in der Menschenleben nur noch als 'Material' dienten.
