Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Der Lehrer / Pädagoge, Note: 1,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Institut für Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: „Also lautet ein Beschluß: Daß der Mensch was lernen muß… Daß dies mit Verstand geschah, war Herr Lehrer Lämpel da.“ – Wie viel Persönlichkeit braucht ein „guter“ Lehrer? Wilhelm Busch skizziert mit Lehrer Lämpel das Bild eines scheinbar unantastbaren, allwissenden Pädagogen, der seinen Schülern die Dinge des Lebens mit erhobenem Zeigefinger beibringt. Lehrer Lämpel verkörpert den idealisierten Pädagogen des 19. Jahrhunderts, der gesellschaftlich erwünschte Werte und Einstellungen nicht nur verinnerlichen, sondern auch vorleben sollte. Dieses Bild eines selbstherrlichen Schulmeisters wirkt überholt, und die Geschichte zeigt, dass das Überlegenheitsverhältnis zwischen Lehrer und Schüler durch die Lausbuben Max und Moritz auf den Kopf gestellt wird. Die Frage bleibt: Wer oder was ist Schuld daran? Hat die elterliche Erziehung versagt oder hat der autokratische Erziehungsstil Lämpels Spannungen bei den Schülern provoziert? Welche Rolle spielt die Lehrerpersönlichkeit im Verhältnis zu den Schülern? Lehrer Lämpel ist nicht mehr, doch die Diskussion über Lehrer-Typen und deren Einfluss auf Schulqualität bleibt aktuell und relevant.
